LOKI 41 INADE Samadhi State

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INADE
Samadhi State CD    order @ deep-audio

LOKI 41

First released in a Japanese digipack edition of 888 copies, accompaning a Spring Equinoxe concert in Tokyo 2006. The CD includes collected studio works from the years 2000-2002. The material was recorded during several sessions and rehearsals at the Light Channel and was partly released elsewhere before on V.A. compilations. Remixed, re-constructed and re-edited in 2005.

A second edition jewelcase edition with laminated cover released 2008.

Tracklist:
1. Ghost Sector 2. Samadhi State Part One 3. Samadhi State Part Two 4. Legion 5. Uninhabited Red 6. Cages 7. Samadhi State Part Three  8. Samadhi State Part Four

REVIEW (Aural Pressure):
Having just finished genuflecting at the musical altar that was Fjernlys’s release „Ascending Triads & Luminous Arcs“ [read review here] I now have to do it all again. My back and knees are killing me. Inade return and praise be. Sing the adulations on high. They’ve earned them. Twilight of the Gods. Well they are a duo. A shorter introduction than normal for me. I was intending going into more religious subtext, the epiphany & divine rights etc, but could be on choppy waters so decided to cut that out. Some things are best left alone.

„Samadhi State“ is the 5th official CD release that Knut Enderlein and René Lehmann as Inade has put out. I first experienced, as many of you probably did, their musical vision on the Cold Spring „Aldebaran“ debut recording. Since then I’ve been hooked. Like a fish. Each release since then, „Burning Flesh“, „The Crackling Of The Anonymous“ and „Colliding Dimensions“ has reinforced my beliefs that this group are in a different class altogether. Pity I missed out on the vinyl, cassette and limited CDR releases though. Gold dust they are.

„Samadhi State“ is a Japanese edition of collected studio works from 2001-2002, which were then remixed, re-constructed and re-edited in 2005 and finally available over here. As with all Inade releases there is a deep conceptual aspect to this work. Where thoughts and expression are given free reign to explore the unexplored. „Samadhi State“ is illuminating the space of reality and the luminous arcs of dreams. Samadhi is an over-conscious experience that lies beyond waking, dreaming, and deep sleep. The fourth dimension, where the infinite eternity prevails. Thus the concept of the release is quickly explained. The music spread over the 8 tracks could be classified as cosmic ambient. There is a feeling of the great unknown prevalent throughout. The crushingly fluid dark ambient sounds flow, sweeping and seeping, through the empty void in an never ending journey. Voices, choral included, are intermingled with the grandiose sonics to create a highly charged atmosphere. They keep things almost minimalstic in approach, allowing the, slightly, unnerving tensions to play tricks with the mind. Question everything. Nothing is what it first seems. In many respects „Samadhi State“ is a puzzle. The impossible to complete Rubiks cube of music. Twist it this way and that and you‚ll still never fathom out the mysteries it holds. It shows a different facade with every play.

When writing about an Inade release it’s hard not to get over excited. The exuberance must be curbed for fear of the words being reduced to a worthless pile of nothingness. The formidable music they create needs, nay demands, to be experienced first hand. Then, and only then, will you comprehend the ecstatic reaction this inspiring music creates. This convert must go and pay homage once more. It’s the least I can do by way of thanks.

REVIEW (Medienkonverter):
Inades Musik zu beschreiben, ist schwer. Sie mit etwas anderem zu vergleichen, unmöglich. Das Duo Knut Enderlein und René Lehmann ist auf der Suche nach so etwas wie einer transzendentalen Wahrheit, etwas, das jenseits der uns greifbaren Welt liegt. Deshalb kann ihre Musik zwar knapp als Dark Ambient umschrieben werden, ist aber in erster Linie eine musikalische Sinnsuche. Ihre bisher letzte Veröffentlichung „Samadhi State“, von der Split-LP „Deep Space Illumination“ mit Circular einmal abgesehen, ist denn auch mit einem höheren Bewusstseinszustand betitelt. Der Begriff Samadhi entstammt dem Hinduismus und dem Buddhismus und bezeichnet in seiner Vollendung die vollkommene Erleuchtung, die Loslösung des Bewusstseins. Zu diesem Zustand gelangt man über mehrere Stufen, die sich auch auf dem Album wieder finden.

„Samadhi State“ umfasst Aufnahmen aus den Jahren 2001 und 2002, die 2005 noch einmal komplett überarbeitet wurden. Ursprünglich war das Album nur zu einem Konzert in Tokyo erhältlich. Eine zweite Edition erschien 2006 als auf 888 Exemplare limitierter Digipack, die bald ausverkauft war. Zum Glück hat Loki Foundation das Album noch einmal neu aufgelegt und es kann nun in unlimitierter Form und mit neuer Booklet-Gestaltung bewundert werden. Zum Glück deshalb, weil nicht nur der „Samadhi State“ ein vollkommener Zustand ist, sondern das Album den bisherigen Höhepunkt in Inades musikalischem Schaffen markiert.

Das Album präsentiert ein in sich geschlossenes Universum, einer Glaskugel gleich, in die man hineingezogen wird, sobald man einen Blick hinein wagt. Vergleichbar einer Meditationsdroge umschreibt es auf musikalische Art und Weise einen tiefen Trancezustand, der eben genau jenem Bewusstseinszustand ähnelt, der die Loslösung von allem körperlichen und dinglichen beschreibt. Tiefe Töne wie Fanfaren, Drones, Chöre, Hintergrundgeräusche und, für Inade-Verhältnisse, ungewöhnlich viele Sprachsamples machen „Samadhi State“ zu einem bewusstseinserweiternden Opiat, das nicht nur süchtig macht, sondern auch tief emotional berührt. Inade setzen Töne, Samples und Geräusche mit Bedacht ein, alles hat einen tieferen Sinn, selbst der von Regen und Donner eingeleitete und begleitete Beat im letzten Stück „Samadhi State Four“. Auch das ist ungewöhnlich für Inade. „Samadhi State“ geht unter die Haut. Sensationelle Klangkunst, düster, geheimnisvoll und einnehmend.

REVIEW (Nonpop):
Nach der Veröffentlichung der fulminanten 4CD- Box „Colliding Dimensions“, die vor allem auch als eine Retrospektive ihres bisherigen Schaffens – 1995-2005 – intendiert war, fürchteten einige, daß damit auch das Kapitel INADE an sich abgeschlossen sei. Seit einigen Wochen weiß nun jeder, diese Befürchtung war unbegründet. Es ist nicht nur so, daß INADE in Leipzig wieder zwei kleine Konzerte gaben, nein, mit „Samadhi State“ ist nun auch wieder neues musikalisches Material auf CD erhältlich. „Samadhi State“ ist dabei weniger als direkter Nachfolger des vielgerühmten „The Crackling Of The Anonymous“- Albums von 2001 zu verstehen, vielmehr ist es „lediglich“ ein Album, welches anlässlich ihres ersten Konzertes in Japan zur Sommersonnenwende 2005 zunächst nur (kurzzeitig) auf dem japanischen Markt erhältlich war und nun via LOKI FOUNDATION auch in Europa und dem Rest der außerjapanischen Welt zu erstehen ist.  Die geheimnisvollen japanischen Schriftzeichen auf dem sonst schlicht in Schwarz gehaltenen Cover des Digipacks unterstreichen den Kontext der Veröffentlichung nochmals durchaus stilvoll. Weiteren Labelinformationen kann entnommen werden, daß das gebotene Material auf Kompositionen beruht, die bereits um 2000/2001 entstanden sind, aber 2005 nochmals grundsätzlich überarbeitet wurden. Inwieweit das zu hörende Material auf Fragmenten bereits veröffentlichter INADE- Stücke basiert, entzieht sich meiner Kenntnis („Samadhi State Part III“ könnte mit dem gleichnamigen Titel auf der COLD LANDS Zusammenstellung „Land:(schaft)“ identisch sein), tut aber auch nichts zur Sache, denn INADE präsentieren sich hier durchaus in einem Gewand, das einige Neuerungen aufweist: Es ist zunächst deutlich mehr Vokaleinsatz zu vernehmen, der auch weniger als früher lautmalerischen Zwecken dient, sondern tatsächlich zu verstehen ist (teilweise als Sample eingespielt, deutsch und englisch) und damit auch inhaltlich etwas transportiert. „Ghost Sector“, das erste Stück, begrüßt den Hörer etwa mit den ersten Zeilen aus FRIEDRICH NIETZSCHES „Alle Lust will Ewigkeit“- Gedicht (aus dem Zarathustra) „Aus tiefem Traum bin ich erwacht“…Traumhaft, im wahrsten Sinne des Wortes!
Weiterhin fällt auf, daß auf diesem Album der pulsierende und auch leicht zum Bombastischen hin tendierende Dark- Ambient, der so typisch für INADEs bisheriges Schaffen war, etwas zu Gunsten eines stärker meditativ ausgerichteten Drone- Sounds korrigiert wurde. Eine Entwicklung, die ich nur begrüßen kann, denn wenn es etwas gab, was „The Crackling Of The Anonymous“ nicht ganz perfekt erscheinen ließ, dann war es das Quentchen zu viel an „großen Gefühlen“. Bombast verträgt sich zudem überhaupt nicht mit ernsthaften esoterischen Inhalten, die zweifellos gerade bei diesem Werk Grundlage der Musik sind. INADE erschaffen hier eine Klangwelt, die, darauf weisen zumindest die Titelnamen „Samadhi State 1-4“ hin, mit verschiedenen Stufen des Seins korrespondieren. „Samadhi“ ist dabei ein Begriff, der vor allem in der Yoga- Philosophie gebräuchlich ist und die Ablösung des alltäglichen Ichbewußtseins hin zum transzendentalen Selbst bezeichnet. Eine genauere Erklärung, nebst FRANZ HARTMANN Zitat, findet sich im Innencover des Albums.
Trotz allem esoterischen Gehalt ist  „Samadhi State“ jedoch vor allem ein ästhetischer und intellektueller (möglicherweise nachträglicher) Nachvollzug einer Meditationspraxis, sie ist also nicht selbst „Meditationsmusik“ (gibt es das überhaupt jenseits von Eso- Werbestrategien? Ich denke Nein.), dafür ist sie deutlich zu aufwühlend. Dieses aufwühlende Element, besonders eindrücklich zu erfahren im dritten Stück „Samadhi State Part Two“ inkl.  spirituellem Singsang (Nein, nicht die RAISON D’ETRE Mönche!), ist überhaupt dasjenige, was sich als die Konstante bei INADE beschreiben ließe. Eine Konstante, zu der sich eine Entsprechung nur bei BAD SECTOR findet, wenn auch INADE diese fiebrigen Klänge, die für das italienische Projekt typisch sind, gar nicht verwendet.
Es bleibt also festzuhalten, daß trotz leichter Änderungen im INADE- Klangkosmos „Samadhi State“ in keinster Weise einen Bruch mit der Vergangenheit darstellt. Es ist absolut davon auszugehen, daß jeder INADE- Liebhaber auch dieses Album schätzen wird. Genauso wird diese CD jeden zufriedenstellen, der bisher Tonträger der LOKI FOUNDATION zu schätzen gelernt hat. Es ist einfach so, daß dieses Label ganz objektiv einen Ambient- Stil geprägt hat, der nicht nur der Konkurrenz in diesem Bereich doch noch einiges voraus hat, sondern auch sofort wiederzuerkennen ist. Verhehlen möchte ich allerdings abschließend nicht, daß mich das letzte Stück „Samadhi State part four“ zunächst einigermaßen schmunzeln ließ, auch wenn das vielleicht nicht im Sinne des Erfinders ist. Nach dronigem Beginn fängt nämlich ab Minute 1:35 ein aufreizend simpler Elektro-Drumbeat an zu tönen. Unweigerlich fragte ich mich, ob das nicht etwas demotivierend für einen Yogi ist, wenn ihn am Ende seiner Reise dieser Rhythmus erwartet. Ein rechtschaffender Christ würde sich auch beschweren, wenn er im Himmel mit TRIOS „Da Da Da“ empfangen wird. Je mehr ich aber nun darüber nachdenke, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, daß INADE recht haben könnten. Irgendwie ist vielleicht doch alles „good old fashioned copulation“ (Crowleymass). INADE wollten damit sicherlich ausdrücken, daß die Einheit mit der kosmischen Weltenseele als höchster Samadhi- Zustand jenseits aller musikalischen Beschreibung liegt. Man wird sehen…oder auch nicht. Fazit: Tolles Album!

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