LOKI/PAS 30 BAD SECTOR Chronoland

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BAD SECTOR
Chronoland CD   order @ deep-audio

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This new album of Massimo Magrini is the soundscape for a mind movie and another masterpiece that picks up where the previous work CMASA left off. Twelve beautifully crafted chapters of music segueing between morphing layers of thick drones, haunting melodies and crackling vocal transmissions. Chronoland unfolds a fascinating and cineastic atmosphere of frightening ambient melodica with dark soundwaves deeply imbedded in the music and bursts of electro-acoustic effects. This release is another step forward into the sound cosmos of Massimo Magrini with new directions but always in the unique way of BAD SECTOR.

Tracklist:
1. 1969-11-12T10:41:11+01:00 – Rooms 2. 1971-06-18T11:10:24+01:00 – Wings 3. 1973-10-22T16:38:19+01:00 – Trees 4. 1976-05-05T10:32:41+01:00 – Desks     5. 1977-12-25T07:22:32+01:00 – Bells 6. 1987-10-18T16:10:44+01:00 – Hands     7. 1987-10-25T22:05:37+01:00 – Beats 8. 2001-07-29T22:31:16+01:00 – Peaks     9. 1996-06-22T22:51:52+01:00 – Duets 10. 2006-07-02T22:40:43+01:00 – Beeps 11.1995-12-20T21:34:32+01:00 – Leaks 12. 1979-04-14T10:24:02+01:00 – Gifts

 

REVIEW (Side Line):
I consider Massimo Magrini as one of the biggest geniuses in the dark ambient style. His impressive discography is a real treasure for the finest ambient lovers. Bad Sector has always been characterized by a complex sound resulting in fascinating ambient voyages and a very mature and outstanding production work.
“Chronoland” is the newest opus magnificum of the Italian master. He once more achieved a diversified composition using an impressive arsenal of sounds. Cold cellar atmospheres, aquatic sounds, glitch treatments, spooky whispers, appealing bells and other obscure sound waves are inviting the listener to join Massimo Magrini in his magnificent, but obscure world. The production skills of this musician are absolutely amazing. The sound of Bad Sector sounds like the blast of cathedral. It’s a real impressive and oppressive sound coming out of the speakers. From the spooky cellar atmosphere on “Rooms” to the glitchy “Wings” to the nihilistic “Desks” to the mysterious “Hands” (reminding me of the music of “Twin Peaks”) to the obscure and chilling “Gifts” this album has once again a lot to offer.
“Chronoland” is a new masterpiece from the Italian Prince of sonic darkness.

REVIEW (Medienkonverter):
Was mag sich Massimo Magrini, der Mann hinter Bad Sector; gedacht haben, als er an „Chronoland“ arbeitete? Was ist dieses Chronoland? Welche Eckpunkte markieren die mit Zeitmarken versehenen Tracks, worauf nehmen sie Bezug oder sind sie gar willkürlich gewählt? Welche Hinweise geben die Wörter in den Songtiteln? Die Beantwortung dieser Fragen wäre sicherlich spannend, ist aber im Grunde genommen nicht so wichtig, denn Bad Sector hört sich auf seinem neuen Album ähnlich spannend, dramatisch und eingängig an wie auf seinem letzten regulären Album „CMASA“.

Ebenso ungewöhnlich wie die Songtitel ist an „Chronoland“ die Breite des ausgedrückten Gefühlspektrums. Von Songs, die mit harmonischen Melodien locken bis hin zu düsteren Klangpassagen, die eine bedrohliche Atmosphäre aufbauen, ist alles dabei. Einzelne, fragmentarische Sprachsamples und oft undefinierbare Geräusche, die von mechanischen Tönen wie Kratzen bis hin zu elektromagnetischem Rauschen reichen, machen aus den einzelnen Tracks eine Art Inszenierung und lassen die Songs zwischen Kopfkino und Geisterbahnfahrt pendeln. Den Rest besorgen massive Drones, die aber aus dem Hintergrund agieren und vor allem für die richtige Untermalung sorgen.

Anspannung oder Entspannung, Dark Ambient oder Soundtrack? Diese Wahl muss man nicht treffen, denn selbst Massimo Magrini scheint sich davor gescheut zu haben. Auffällig ist der zeitliche Bruch ab Track 8, bis zu dem es chronologisch in der Zeit voran ging. Danach folgen zeitliche Rück- und Vorsprünge und das Album endet an einem Zeitpunkt in der Vergangenheit. Möglicherweise handelt es sich um die auditive Betrachtung von Erinnerungen und die letzte ist eine der schönsten bzw. markantesten. Daher vielleicht auch das in den Song eingebaute Kindergeschrei. „Chronoland“ ist eine Zeitreise, die sich lohnt. Faszinierend und außergewöhnlich.

REVIEW (Terrorverlag):
Mit “Chronoland” meldet sich Massimo Magrini endlich offiziell aus dem Ambient-Dickicht zurück. Nachdem zwischenzeitlich auf dem 2010er mp3-Eigenrelease „Quaternion“ außer der Reihe eher BAD SECTOR untypische, da etwas noisigere Wege erforscht wurden, knüpft der italienische Soundtüftler stilistisch nunmehr wieder mehr an das Material des durch die nachträgliche CD-Version Quasi-Vorgängers „CMASA“ an, der bei mir noch immer in bester Erinnerung ist.

Die 12 neuen Geräuschkulissen fallen diesmal allerdings spürbar kühler und düsterer aus. In zudem deutlich kürzeren Songstrukturen (zwischen ca. 3 1/2 und 4 1/2 Minuten) und zuweilen fragmentartig im Aufbau wird ein vielschichtiges Netz aus abstrakten Klängen, Dark Ambient Grundzügen und elektronisch-mechanischen Einsprengseln gewoben; ein flüssiger Zyklus, der weniger breitwandig, denn akzentuiert angelegt ist. Neben gelegentlichen Sprach- bzw. Stimmfetzen erzeugen sowohl organisch-metallene als auch digitalisierte Sounds knisternd, kratzend, tröpfelnd, als Fiepen, Knarzen oder etwa Schaben behutsam Bewegung im Klangbild. Natürlich haben auch diverse Field Recordings Verwendung gefunden, während im Hintergrund dezente Ambient-Schleier unauffällig ihre Bahnen ziehen. Bei zwei, drei Stücken (z. B. „Desks“) ähneln wohlig-melodische Einschübe den Tönen eines Metallophons und zeitweise, insbesondere in der zweiten Albumhälfte, setzt ein modulierter Bass punktuell ergänzende Impulse. Mit einem verträumten Track wie „Leaks“ rückt BAD SECTOR dadurch sogar kurz in die Nähe von CIRCULAR.

Insgesamt betrachtet ein Werk, das fortwährend Soundtrack-Atmosphäre entfaltet und im Detail von spannender Dramaturgie profitiert. Wie könnte man da besser in das „Zeitland“ eintauchen, als selbige anzuhalten, sich zurückzulehnen und die einzelnen Kapitel als Projektionsfläche für die eigenen Gedanken zu nutzen?

REVIEW (Kulturterrorismus):
Zu den “Großmeistern” der “Szenerie”, welche mit Prota -gonisten wie Lustmord auf einer Stufe stehen, zählt sicherlich der Italiener Massimo Magrini mit seinem Projekt Bad Sector, womit er jüngst sein neues Album “Chronoland” veröffentlichte, das einen weiteren Höhepunkt in seiner steilen Karriere darstellt.

Im Gegensatz zu vielen andere Akteuren erscheinen Bad Sector Opera nicht über ein Stammlabel, sondern über diverse Manufakturen, wo sich auch Power & Steel, das Pendant zur Leipziger Loki Foundation, einreiht, welches “Chronoland” als CD in attraktiver Pappverpackung auflegt.

Thematisch lädt der studierte Musiker zu einer Reise durch Raum & Zeit ein, deren Startpunkt im Jahre 1969 liegt und nach einem Jahrzehnt in 1979 endet – Wieso Massimo Magrini genau diese Zeitspanne für sein Werk “Chronoland” wählte, geht (leider) nicht aus dem Kontext hervor, auch die gegebenen Anhaltspunkte wie Räume, Flügel, Bäume, Tische, Glocken, Hände, Beats, Spitze, usw. können das inhaltliche Rätsel nicht lüften, das “Chronoland” eine gewisse Mystik verleiht, die Kopfkinofreunden eine gewisse Spannung suggeriert.

Wie schon auf vorherigen Arbeiten weiß der Ausnahmesoundtüftler ab der ersten Sekunde an zu überzeugen, der auf “Chronoland” spacig düstere Grundstrukturen mit meist melodiösem, aber auch experimentellem, Charakter offeriert, welche durch elektroakustische “Verzierungen” & vielseitige Sprachsamples (weiblich wie männlich) Akzentuierung finden. Wer Komplexität wie Melodiösität gleichermaßen schätzt, kommt um dieses tiefe fast erdrückende & zugleich hypnotische Werk nicht drum zu, das mitreißt & totale Freiheit im Kopf impliziert, aber auch gefangen nimmt – Wahnsinn!

Zu welcher Gelegenheit dieser spannende emotional berührende Soundtrack passt, muss jeder Konsument selbst entscheiden, der in seinen “Einzelteilen”, wobei dort besonders der Track ‘Hands’ zu erwähnen wäre, aber auch als “überrollende” Gesamtheit funktioniert.

Fazit:

“Chronoland” – insgesamt eine mächtige Vorstellung ohne Makel, deren Ausdruckskraft faszinieren mag, weshalb diese Publikation garantiert zum heißen Favoritenkreis für die Platte des Jahre 2011 gehört – meine absolute Empfehlung! PS: Ob “Chronoland” das beste Bad Sector Album darstellt, sollen bitteschön andere Personen definieren – ich erfreue mich derweilen an allerfeinsten Sounds!

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