LOKI/PAS 27 PENJAGA INSAF Sama Sadja

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PENJAGA INSAF
Sama Sadja CD     oder @ deep-audio

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LOKI/PAS 27

For several years Ingo Sauerbrey made extensive travels through Indonesia, always carrying recording equipment to collect sounds as an audio diary. During periodic return trips to Germany, he started to work on the recordings with electronic devices. Some sounds were edited, cut and transformed, while others were kept completely intact. To name a few sound sources only recordings from Water Puppet and Shadow Theatres, Gamelan and various welcoming and fighting dances like Kecak, Jegog and the Tarian Caci were used for this album. Some of those impressive performances were made of 60 to 90 men chanting and dancing while a bamboo orchestra used 4 meter long bamboo sticks playing bass drums on it. SAMA SADJA is waving together the sounds of living traditions, religions and languages with spherical ambient pads and electronically edited drones from the field recordings. This is an contemplative and intimate soundtrack from the deepest heart of South East Asia.

Tracklist:  1. Seimbang 2. Alam Semsta 3. Djalan 4. Pelamun 5. Keinsafan 6. Sang Dalang 7. Pulang 8.Sama Sadja

REVIEW (Hypnagogue):
Built on field recordings made during trips to Indonesia and Southeast Asia, Penjaga Insaf’s new release, Sama Sadja, almost immediately takes on a mantle that is dark, ritualistic and redolent of old magicks. The duo of Henry Emich and Ingo Sauerbrey escort their listeners through foreign and, at times, unnerving landscapes. The atmospheres are humid and swarming with sound, hypnotically dense but always packing a moment of sonic surprise to jar you, in the best possible way, out of your mental lull. This is a disc you become part of. The field recordings make up the bulk of the music here, with Emich and Sauerbrey sagely augmenting them with quiet, droning spaces that serve to perfectly amplify the rising sensations. Listen to “Pulang,” where the pair let a tribal chant take the lead to create a sort of sacred space, the two adjusting levels and background sounds, mixing moments together to turn the whole into a ceremony that’s a bit dark and yet uplifting to the spirit.

The liner notes for Sama Sadja are required reading. The information is both fascinating and informative. Sauerbrey notes where he recorded the gamelans in “Seimbang” and “Pelamun”; explains that “Djalan” contains samples of the a cappella singing/chanting that accompanies traditional Kecak dancing and sounds from a large bamboo gamelan called a jegog ; and points out that the background sounds in “Sama Sadja” come from a “welcoming and fighting dance” called Tarian Caci. (I just watched a video on YouTube of this, and it’s hard to explain.) The richness of information adds to the richness of the sounds and helps the listener connect with the traditions that inspired Sauerbrey to work on this disc.

Sama Sadja is a deep blend of near-dark ambient, primitive music and sound-moments that, stirred together by these two expert hands, will subsequently stir your soul. A must-listen.

REVIEW (Ikonen):
Eine zusehends entspirtitualisierte Gegenwart züchtet sich in dialektischen Prozessen ihre eigenen Gegenbilder, und so erscheint es wenig verwunderlich, dass gerade die ernsthafte okkulturelle und spirituelle Ritualmusik in den letzten Jahren untergründig floriert. Neben den ähnlich gelagerten Herbst9 ist zweifellos Ingo Sauerbreys musikalischer Output als Penjaga Insaf bemerkenswert.

Der Musiker verarbeitet in seiner vielschichtig strukturierten Weltmusik die Erfahrungen und Aufnahmen von zahlreichen Reisen in den indonesischen Kulturraum. Rituelle Feldaufnahmen werden meist subtil mit elektronischen Sphären verbunden, was in meditativen, soundtrackartigen Kollagen resultiert, die zu unterschiedlichen Anlässen rezipiert werden können. Verwendet werden im Booklet diskutierte Quellen traditioneller Theaterauführungen, Willkommens- und Kriegstänze etc.

Die genuine Mischung traditioneller und moderner spiritueller Klänge lässt vergessene Zugänge wieder als Möglichkeit erscheinen. Zugleich entstand mit diesem Album von Penjaga Insaf ein ästhetisches Organic Ambient-Album, das eine intensive Deep-Listening-Erfahrung garantiert. Wer mit dem Programm von Labels wie Sub Rosa oder Athanor vertraut ist, wird diese CD schätzen. Eines bleibt anzumnerken: typisch apokalyptischen Darkambient sollte man anderswo suchen.

REVIEW (Medienkonverter):
Der asiatische Kontinent ist immer noch einer der Teile der Erde, der für uns Europäer kulturell und von der Geisteshaltung her schwer zu begreifen ist. Ingo Sauerbrey war im tiefsten Asien unterwegs und bereiste lange Indonesien und viele andere Inseln in Südost-Asien. Dabei trug er immer ein Mikrophon bei sich, um ein Audio-Tagebuch zu führen und außergewöhnliche Ereignisse in Ton festzuhalten. Diese Aufnahmen wurden später überarbeitetet und geschnitten sowie mit Synthesizer-Sounds und Drones unterlegt. Aus dieser Überarbeitung seiner Tonaufnahmen entstand Penjaga Insafs eindrucksvolles Album „Sama Sadja“.

Augenblicklich vermutet man einen asiatischen Einschlag in der Musik, doch Penjaga Insaf hat sein neues Album musikalisch im Ambient verankert und überaus stimmungsvoll und sphärisch gestaltet. „Sama Sadja“ strahlt eine tiefe Ruhe und meditative Gelassenheit aus. Synthies und Drones schweben dahin und beschwören in ihrem harmonischen Auf und Ab vielmehr das Licht als die Finsternis. Das Album ist eher Sonnenaufgang als Sonnenfinsternis. Zu hören sind Ausschnitte aus indonesischen Wasserpuppen- und Schattentheatern, die Wayang Golek und Wayang Kulit genannt werden. Am beeindruckendsten sind aber mit Sicherheit die Aufnahmen des balinesisches Tanzdramas Kecak, bei dem bis zu einhundert Männer sitzend oder stehend ein mythologisches Affenheer verkörpern und mit den Armen wedeln und rufen. Dazu spielt ein Orchester auf 4 Meter langen Bambusrohren die Basstrommel. Wer den Film Baraka gesehen hat, wird dieses Schauspiel noch eindrucksvoll vor Augen haben.

Ebenso beeindruckend sind die Gamelan-Mitschnitte aus Bali, in denen kunstvoll gespielte Metallophone erklingen. Außerdem verwendete Ingo Sauerbrey alias Penjaga Insaf Aufnahmen von Kampf- und Begrüßungstänzen wie Jegog und Tarian Caci. Durch die immer wieder eingestreuten Mitschnitte seiner Erlebnisse sowie das Hallen der Stimmen und Gesänge klingt „Sama Sadja“ nicht nur authentisch, sondern das für uns so Mystische der fernöstlichen Kulturen und Religionen wird noch hervorgehoben. Die Reisen nach Südost-Asien sind etwas, um das man Ingo Sauerbrey beneiden könnte, umso mehr nach dem Hören dieses ergreifenden Albums. Mit „Sama Sadja“ kann man sich eine Auszeit nehmen und imaginär Penjaga Insaf auf seiner Reise begleiten. Eine sehr intensive und kontemplative Erfahrung.

REVIEW (Terrorverlag):
„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen; drum nähm ich meinen Stock und Hut, und tät das Reisen wählen.“

Diese aus der Feder von Matthias Claudius stammende Weisheit hat auch Ingo Sauerbrey, der Mann hinter PENJAGA INSAF, verinnerlicht und mit seiner Vorliebe für ausgiebige Reisen aus seiner sächsischen Heimat ins ferne Indonesien und andere Länder Südostasiens (wie etwa Vietnam) schon mehrfach umgesetzt. Die bei diesen Gelegenheiten von ihm gesammelten Eindrücke werden aber nicht nur zum Thema bloßer Erzählungen, sondern leben vor allem in auditiver Form wieder auf. Davon zeugt nach dem stark limitierten Debüt „To whom it may concern” sowie der Split mit VESTIGIAL („Of earth and of fire”) nun „Sama Sadja“ als aktuelles Tondokument.

So wie Andere Fotos als Urlaubserinnerung knipsen, hat das PENJAGA INSAF Mastermind – stets bewaffnet mit geeignetem Equipment – unzählige Feldaufnahmen durchgeführt und dabei zumeist besondere traditionelle, religiöse oder sonst kulturell charakteristische Sounds und Gesänge aus verschiedenen Tänzen und Performances aufgezeichnet. Diese wurden dann später in hiesigen Gefilden bearbeitet, mit sphärischen Schwaden und verhaltenen Drones verknüpft und so in ein Ambient Gewand gekleidet. Zwei an sich eher unterschiedliche Kulturen prallen hier also aufeinander, die jedoch ein äußerst harmonisches Gefüge bilden, einen organisch-plastischen Soundtrack Südostasiens mit rituell-spiritueller Ausprägung einschließlich vieler andächtiger und mediativer Momente. Für eine gewisse Rhythmik sorgen in diesem Rahmen phasenweise erklingende Metallophone eines Gamelan Orchesters und vereinzelte Perkussion Elemente.

Erwähnung finden soll zudem noch das Mitwirken von Henry Emich (HERBST9) beim Track „Sang Dalang“ sowie das wie immer gelungene Mastering von Andreas Wahnmann, die ihren Teil dazu beigetragen haben, eine authentische, völlig eigenständige Klangwelt zu erzeugen, mit der PENJAGA INSAF zu einem heißen Eisen im Feuer der Loki Foundation werden.

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