BAD SECTOR
Kosmodrom CD/T-SHIRT BOX order @ deep-audio
Kosmodrom CD order @ deep-audio
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Originally released in 2005 as a limited CD and CD/MCD edition which has long since sold out. Now available again – remastered and expanded! The 2xCD box includes the original album and the MCD with five extra tracks, which turns the second disc into an additional full length release. Includes 12-page booklet.
In BAD SECTOR’s 20 years of existence Massimo Magrini has developed a sound aesthetic of harmonious sonic drones that marked its beginning with the first album AMPOS in 1995. Many releases and a decade later the ground breaking work KOSMODROM was published and sold out within a few months. Dedicated to Konstantin Tsiolkovsky, the Russian pioneer of astronautic theory, the key element in BAD SECTOR´s music (bringing together science and sound) was brought into the foreground with this release. Original Soviet sound devices like the Aelita synthesizer and the electro-optical ANS (which Coil also worked with) were mixed with heavily processed sources from space missions, adding an unearthly human dialogue to the electronics. The sounds on KOSMODROM are deep and droning, pulsating and constantly flowing with processed rhythmic sequences, supported by a bed of radio signal recordings. A timeless masterpiece of deep ambient electronica!
Tracklist:
CD ONE 01 energiya 02 telemetry 03 june 16, 1963 04 baikonur 05 extravehicular 06 vjezna 07 orbiter 08 beacon 09 april 12, 1961 10 kosmos
CD TWO 01 oktober 4, 1957 02 extravehicular 2 03 cosmos 69 04 plesetsk 05 almaz 06 zvezdi 07 kapustin yar 08 tchaika 09 extravehicular 3
REVIEW (African Paper):
Das erstmals vor neun Jahren erschienene Album „Kosmodrom“ ist dem russischen Privatgelehrten Konstantin Ziolkowski gewidmet, der sich in den Jahren um 1900 ausgiebig einem Wissensbereich widmete, dessen große Zeit erst im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts anbrechen sollte – der modernen Astronomie bzw. dem, was man in der Sowjetunion dann Kosmonautik nannte. Neben dem allgemeinen Faszinosum, das der exzentrische und zu Lebzeiten verkannte Pionier darstellt, gibt es zumindest einen persönlichen Aspekt, der ihn mit Massimo Magrini, dem Mann hinter Bad Sector, verbindet: die Verknüpfung von (natur)wissenschaftlicher Neugier und künstlerischem Ausdruckswillen. Ziolkowski war ursprünglich Autor von Science Fiction-Stories, die das Substrat seiner späteren Forschungen bildeten. Magrini wiederum hat vor seiner Zeit als Ambientmusiker nicht nur Komposition studiert, sondern auch das, was heute unter dem banalen Kürzel IT gefasst wird.
Es ist sicher auch dieser Doppelansatz als Wissenschaftler und Künstler, die das italienische Projekt nun seit fast zwanzig Jahren für durchaus unterschiedliche Anhänger elektronischer Musik interessant macht, und gerade „Kosmodrom“ schaffte es, die Technophilen und die Schöngeister an einen Tisch zu bringen. In seiner ausgewogenen Mischung aus gleitenden Soundflächen und rhythmischen Momenten im Midtempo geling es Magrini, die Balance zwischen Harmonie und Experiment, zwischen entspannten und anstrengenden Motivkomplexen zu halten. Dass Stimmung und Wirkung der Musik nie dauerhaft in eine dieser Richtungen kippt, verdankt sich primär einem soliden Sinn für Dauer und Anordnung einzelner Komponenten. Oft lässt Magrini sich bei ausladenden Passagen Zeit, ohne diese zu schinden, jede Brücke von einem Klangmuster zum nächsten erscheint sinnvoll, keines der Stücke steigert sich in Fülle und Intensität mehr als nötig. Die Wahl der Instrumente tat ihr übriges, allem voran Synthies russischer Bauart. Neben den warmen, immer leicht summenden Sounds des analogen Aelita Synthies, der ein großes atmosphärisches Spektrum umfasst, sorgt der altertümliche ANS-Synthesizer für Kolorit: Viele kennen das Gerät sicher von den späten Coil, bei denen Technik stets Mittel zum Zweck war und eine mystisch-archaische Stimmung erzeugt wurde. Hier dagegen ist sie auch inhaltlich stets präsent, wobei sich die Hommage nicht nur auf Ziolkowskis Arbeiten beschränkt. Verschiedene Wegmarken der Kosmonautik, teils prophetisch von Ziolkowski erahnt, tauchen in Samples und Songtiteln auf.
Dass „Kosmodrom“ jedoch kein (nur) nostalgisches SciFi-Idyll entwirft, verdankt sich noch am wenigsten den Funk- und Radiozitaten aus den Annalen der sowjetischen Raumfahrt. Mehr noch als die zahlreichen rauen, bohrenden, fräsenden Geräusche, die den ambienten Wohlklang regelmäßig aufbrechen, ist es die leicht derangierte Seite der Komposition, die mit einem anstrengenden Gegenpart kontert. Bei wuchtigen Passagen mit Tangerine Dream-Trompeten geschieht dies sicher wohlüberlegt, und auch der finale „Kosmos“ entpuppt sich so keineswegs als „Ort“ der Weltflucht. Die fünf unveröffentlichten Tracks, die die ursprüngliche Bonus-MCD ergänzen, setzen auf dieser experimentierfreudigen Seite ihren Akzent, gestalten sich noch mal um einiges unberechenbarer und unruhiger, was sich bis in den dröhnenden Untergrund hinein feststellen lässt – ein Bonus also, der die Wiederveröffentlichung nicht nur für Spätgeborene und solche, die nach dem Millenium dem etwas redundanten Dark Ambient den Rücken gekehrt hatten, interessant macht. (U.S.)
REVIEW (Medienkonverter):
Massimo Magrini lebt mit seinen Projekten seine persönlichen Interessen aus. Dabei kümmert er sich genauso wenig um Genres, wie um die Vorlieben seiner Hörer und ist zudem von jeglicher Klassifizierung oder gar dem Mainstream so weit weg wie nur möglich. Sein Haupt- und Solo-Projekt Bad Sector besteht nun schon seit 20 Jahren und einige seiner Alben sind mittlerweile gesuchte Sammlerstücke. Wie gut, dass sich Loki Foundation bzw. Power & Steel die Mühe macht, einige dieser Alben noch einmal neu aufleben zu lassen. So auch „Kosmodrom“, das dem russischen Raumfahrtpionier Konstantin Tsiolkovsky gewidmet ist. „Kosmodrom“ kann man wohl als eines der bekanntesten Bad-Sector-Alben bezeichnen. Vor allem in Russland erfreute sich das Release aufgrund seiner thematischen Ausrichtung großer Beliebtheit.
Das Album erscheint in der ursprünglich erschienenen CD/MCD-Version als Doppel-CD, wobei der ursprünglichen MCD noch fünf weitere Tracks spendiert wurden. Name und Widmung deuten bereits auf die russische Raumfahrt hin. Für die passende Atmosphäre setzt Massimo Magrini Samples von Radiosignalen russischer Weltraummissionen ein, was eben genau den Eindruck vermittelt, sich gerade in einem Raumschiff oder in einer Raumstation zu befinden. Diese Signale werden teilweise von sanften Beats und Synthies untermalt. Das geschieht auf eine sehr harmonische Weise und verleiht dem ambienten Flow etwas Entrücktes.
Ganz dem Ergebnis verpflichtet verwendete Bad Sector einen analogen, sowjetischen Aelita Synthesizer und einen elektro-optischen, russischen ANS Synthesizer. Die Aufnahmen dazu entstanden jeweils in Moskau. Diese speziellen Geräte mögen noch einmal zu dem faszinierenden Sound des Albums beitragen, zeigen aber vor allem Bad Sectors Hingabe an das Ergebnis. „Kosmodrom“ sticht aus den vielen Ambient-Alben zum Thema Weltraum immer noch deutlich heraus und verdient auf jeden Fall eine ausdrückliche Empfehlung für alle, die besonderen Ambient-Sound schätzen und lieben.
REVIEW (Black Magazin):
Manchmal im Leben werden auch zu spät Gekommene belohnt und bei BAD SECTOR sogar gleich zwei Mal. Im Jahre 2005 erschien auf dem russischen Label Waystyx das Album „Kosmodrom“ in einer Auflage von 795 Exemplaren. Da jenes Werk nicht zu unrecht mit als das beste von BAD SECTOR gilt, war es auch sehr schnell vergriffen, was das Label nur ein Jahr später zu einer Nachauflage entschied. Diese war allerdings dann um eine MCD mit 4 weiteren Tracks ergänzt und auf 185 Stück limitiert. Natürlich war diese ebenfalls sofort abverkauft und das Album an sich wurde zu eine gesuchte Rarität. Die Loki Found. veröffentlicht „Kosmodrom“ jetzt 7 Jahre später ein weiteres Mal und wieder gibt es zusätzlich 5 neue Tracks als Bonus dazu. Thematisch beschäftigt sich das Album mit den Wurzeln der sowjetischen Raumfahrt und ist insbesondere dessen Pionier Konstantin Vsiolkovsky gewidmet bzw. natürlich auch Laika, Juri Gagarin und Valentina Tereschkowa. Dieses Thema birgt natürlich einige plakative Fallstricke, die BAD SECTOR allerdings gekonnt umging und ein bleibendes musikalisches Meisterwerk abgeliefert hat, welches Vergleiche mit zum Beispiel BIOSPHERE nicht zu scheuen braucht. Kein Wunder übrigens auch, dass dieses Album den „Superstar“-Status von BAD SECTOR in Russland begründete. Der tiefe Sound fußt zum größten Teil auf Aufnahmen antiker sowjetischer ANS- und Aelita-Synhesizer, wird von feinen Rhythmen und warmen Melodien durchzogen, wie durch russische Sprach- und Radio-Samples verfeinert. Die 10 Tracks sind dabei weit entfernt vom typischen „kosmischen“ Dark Ambient und dezent-zirpende Störgeräusche halten stets die Wage zwischen Wohlklang und Experiment. Die 4 Titel der ehemaligen Bonus-MCD schließen da nahtlos an, nur die schon Eingangs bereits erwähnten 5 neuen Bonus-Tracks sind im direkten Vergleich wesentlich kälter und abstrakter ausgefallen bzw. klingen moderner. Die Neuausgabe von „Kosmodrom“ kommt jetzt in einer schlichten stabilen weißen Schachtel daher, in der sich die zwei CDs in Pappstecktaschen + ein 12seitigen Booklet befinden und eine auf 100 Ausgaben begrenzte Box-Edition enthält noch ein T-Shirt. Wer dieses Album also immer noch nicht sein eigen nennt, hat nun die Möglichkeit, dieses mit ordentlich Mehrwert zum regulären Preis zu erwerben.
REVIEW (Terrorverlag):
Massimo Magrini und die Loki Found bescheren uns hier eine Wiederveröffentlichung der allerfeinsten Sorte. BAD SECTORs „Kosmodrom“ erschien ursprünglich im Jahre 2005 in limitierter Auflage als 10-Track-Version und in noch begrenzter Stückzahl (185) mit zusätzlicher MCD. Dieses längst vergriffene Paket wurde nun neu aufbereitet und kommt als 2-CD Edition, welche nicht nur die damaligen 14 Titel in remasterter Form, sondern vertiefend zudem fünf weitere, unveröffentlichte Kompositionen bereithält! Thematisch ist und war „Kosmodrom“ ein Projekt, das dem Russen Konstantin Ziolkowski gewidmet ist, der als Pionier der Raumfahrt und Begründer der modernen Kosmonautik gilt.
Entsprechend orbital geht der Italiener Magrini hier zu Werke; mit russischen Synthesizer-Modellen, Signaltönen des Sputnik-Satelliten oder Weltraumfunk-Einsprengseln damaliger Space-Missionen dazu möglichst originalgetreu, denn insbesondere die Geschichte der russischen Raumfahrt war wegweisend bei der Entstehung der Ambient Electronica für „Kosmodrom“. Als gelungenes Beispiel mag der Track „Baikonur“ herhalten, benannt nach dem gleichnamigen Weltraumbahnhof, der stimmungsvoll und mit dezent pulsierender Rhythmik Akzente setzt. Überhaupt ist man als Konsument von einer Hyperakusis weit entfernt, die auditive Wahrnehmung fördert vielmehr etliche Feinheiten zutage und spricht so den jeweiligen Feinsinn an.
Speziell auf CD 1 profitiert das Klangmaterial dabei vielfach von seinem harmonisch-schwerelosen Charakter, der etwa auch die zeitgeschichtlich angehauchten Tondokumentationen „June 16, 1963“ (vom Kosmodrom im kasachischen Baikonur startet mit dem Raumschiff Wostok 6 die erste Frau ins Weltall) und „April 12, 1961“ (Juri Gagarin absolviert den ersten bemannten Weltraumflug) in überzeugender Manier prägt. Die 2. Disk spinnt diesen Faden zunächst weiter und verbreitet mit dem atmosphärischen „Oktober 4, 1957“ abermals ätherisch anmutendes Weltraumgefühl, das die unendlichen Weiten in ihrer ganzen Pracht lebendig werden lässt. Die neuen, in 2013 überarbeiteten Stücke wirken dagegen eine Nuance abstrakter bzw. distanzierter und transportieren etwas weniger extraterrestrisches Flair. Dennoch eine reizvolle Ergänzung, die dieses Monument der kosmisch-experimentellen Electronica nur noch interessanter werden lässt.
Gleiches dürfte im Übrigen für das handnummerierte Box-Set mit T-Shirt (lim. 100) gelten!
REVIEW (Kulturterrorismus):
Eine kosmische Wiederveröffentlichung der BAD SECTOR Releases “Kosmodrom / Kosmodrom Extra Tracks” (2006, WAYSTYX RECORDS) beschert der Leipziger Verlag LOKI auf seinem Sublabel POWER & STEEL unter dem Titel “Космодром“, das der russischen Raumfahrttechnik auf eindrucksvolle Art & Weise huldigt.
LOKI verlegen die remasterte Variante “Космодром” als DCD in einer schlicht gestalteten Pappbox, die das Thema russische Raumfahrt perfekt visualisiert, wodurch BAD SECTOR ein in allen Belangen ausgefeiltes Werk abliefert.
Russland bzw. die ehemalige Sowjetunion zählt neben Amerika zu den Raumfahrnationen, woher Größen wie JURI GAGRIN (1934 – 1968) & KONSTANTIN ZIOLKOWSKI (1857 – 1935) stammen, welche die Grundlagen für die aktuelle Astronautik schufen. MASSIMO MAGRINI, seines Zeichens der kreative Kopf hinter BAD SECTOR, begibt sich mehrheitlich in kosmisch angehauchte Gefilde, worin sich diese Huldigung der russischen Raumfahrt nahtlos eingliedert.
Für “Космодром” verwendete der erfahrene Italiener analoge Synthesizer aus der Sowjetunion, deren Klänge er in Moskau aufzeichnete, wodurch BAD SECTOR ein gehöriges Maß Authentizität vermittelt, die MASSIMO MAGRINI durch den Einsatz von originalen Ton- & Sprachsamples ins Unermessliche steigert – Wahnsinn! Heißt, die geneigte Hörerschaft erwartet ein spaciger Trip aus Dark-/ bzw. Space Ambient, Berliner Schule, Electronica & Noise, der von Anfang bis Ende ins Weltall katapultiert. Gefallen mag, dass BAD SECTOR‘s “Космодром” auch nach unzähligen Hördurchläufen NICHTS von seiner packenden Intensität einbüßt, das für Klasse der Kompositionen spricht. Insgesamt ein monumentaler Soundtrack den MASSIMO MAGRINI mit “Космодром” kreierte, der einen durchgängigen Anspieltipp mit hohem Kopfkinofaktor darstellt.